Italien ist bekannt für seine Kunst, Küsten und Küche – aber wenn es um Marihuana-Gesetze geht, wird es komplizierter.
Während einige europäische Länder die Legalisierung vorantreiben, bleibt Italiens Haltung in einem rechtlichen Graubereich mit wechselnder Politik verhaftet.
Ob Sie Tourist, medizinischer Anwender oder einfach nur interessiert sind, es ist wichtig zu wissen, was erlaubt ist und was nicht.
Dieser Leitfaden erklärt die italienischen Cannabisgesetze in leicht verständlicher Sprache – und erläutert, was in Bezug auf Gras erlaubt ist und was nicht.
Vom Konsum zu Freizeitzwecken über medizinische Verschreibungen bis hin zu Hanfprodukten und Flughafenbestimmungen führen wir Sie durch alles, was Sie vor Ihrer Ankunft wissen müssen.
Ist der Konsum von Cannabis in Italien legal?
Nein, Marihuana zum Freizeitgebrauch ist in Italien nicht erlaubt. Obwohl der Besitz für den Eigenbedarf entkriminalisiert ist, sind Kauf, Konsum und Anbau illegal und werden streng bestraft.
Allerdings dürfen Sie medizinisches Marihuana nach Italien einführen, wenn es von einem italienischen Arzt verschrieben wurde. Es muss ein Rezept von einem Arzt aus Italien sein, nicht aus dem Ausland.
„Cannabis light“ (THC-armer Hanf mit weniger als 0,6 % THC) war in Italien aufgrund einer rechtlichen Grauzone legal. Durch das Gesetzesdekret Nr. 48 wurde im April 2025 jedoch der Verkauf von Hanfblütenprodukten verboten, und THC-arme Sorten werden nun als Betäubungsmittel eingestuft.
Ob Freizeitkonsum oder unerlaubte medizinische Nutzung: Wer mit Marihuana erwischt wird, es konsumiert, verkauft oder schmuggelt, muss mit hohen Geldstrafen und Gefängnis rechnen.
Die italienische Regierung verfolgt illegale Cannabisaktivitäten, insbesondere Handel und Anbau, mit aller Härte.
Ist CBD-Öl in Italien legal?
Ja, aber unterliegt strengen Auflagen.
Seit April 2025 gelten in Italien aufgrund des Sicherheitsdekrets strengere Bestimmungen für CBD. Der Verkauf und Besitz von CBD aus Hanfblüten ist verboten, Extrakte aus anderen Pflanzenteilen wie Samen und Stängeln sind jedoch weiterhin erlaubt.
Medizinisches und industrielles Marihuana in Italien
Ist medizinisches Marihuana in Italien legal?
Ja, medizinisches Marihuana ist legal – jedoch streng reguliert.
In Italien können Ärzte Rezepte für Medikamente auf Cannabisbasis ausstellen, die im Land bereits offiziell legalisiert wurden. Voraussetzung ist ein spezielles Dossier, das vom Gesundheitsministerium genehmigt wurde.
Für Medikamente auf Cannabisbasis, die in Italien nicht zugelassen, aber in einem anderen Land erlaubt sind, muss der Arzt einen Importantrag beim Gesundheitsministerium und Zoll einreichen.
Zu den Erkrankungen, bei denen Ärzte Marihuana empfehlen können, gehören Übelkeit infolge einer Chemotherapie, Glaukom, Multiple Sklerose, chronische Schmerzen, AIDS-bedingte Auszehrung und das Tourette-Syndrom.
Ärzte können individuelle Zubereitungen verschreiben, die aus rohem Cannabis-Pflanzenmaterial hergestellt werden. Diese werden üblicherweise von Stabilimento Chimico Farmaceutico Militare (SCFM) in Florenz produziert.
Ist industrielles Marihuana in Italien legal?
Ja, Hanf darf für industrielle Zwecke verwendet werden.
Industriehanf ist legal, und Cannabis-Pflanzen mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,3 % dürfen legal für nicht-psychoaktive CBD-Produkte genutzt werden.
Industriehanf ist eine vielseitige Ressource, die zur Herstellung verschiedener Produkte wie Lebensmittel, Kosmetika sowie Rohstoffe wie Fasern, Öle und Biokraftstoffe verwendet wird.
Er kann in der nachhaltigen Landwirtschaft als Gründünger, im Rahmen der umweltschonenden Technik der Phytodepuration (Reinigung mit Pflanzen) und zur Bereitstellung nachhaltiger Materialien für Bauwesen und Bioingenieurwesen eingesetzt werden. Hanf wird auch für Bildungszwecke, Forschung und als Zierpflanze angebaut.
Es gibt keine Bestimmungen, die Produkte aus der Vermarktung von Hanf verbieten, solange diese den allgemeinen Gesetzen und Vorschriften in Bezug auf Lieferung, Produktion, Produktsicherheit und Verbraucherschutz entsprechen.
Allerdings tritt am 12. April 2025 ein neues Gesetz in Kraft, das alle Cannabisblüten (auch ohne THC) als illegale Substanzen einstuft und den Anbau, Verkauf, Transport, Besitz und Konsum von Cannabisblüten oder deren Derivaten (einschließlich CBD, CBG, CBN) verbietet.
Relevante Vorschriften und Strafen
1. Persönlicher Besitz und Gebrauch
Persönlicher Besitz:
Besitz ist illegal, aber der Besitz geringer Mengen ist entkriminalisiert – normalerweise bis zu 5 g oder etwa 500 mg THC (~5 g Cannabis).
Die meisten Ersttäter erhalten lediglich eine offizielle Verwarnung und keinen Strafregistereintrag.
Wiederholte Verstöße können zu Verwaltungsstrafen führen, und diese können den Entzug Ihres Führerscheins, Reisepasses oder Ihrer Aufenthaltsgenehmigung für bis zu 1 Jahr umfassen.
Persönlicher Gebrauch:
Man kommt nicht ins Gefängnis, wenn man Cannabis konsumiert, aber es ist illegal und wird als Ordnungswidrigkeit geahndet.
Während der Konsum in privaten Räumen im Allgemeinen erlaubt ist, kann der öffentliche Konsum zu Geldstrafen oder der Beschlagnahme von Dokumenten führen.
2. Handel und Vertrieb
Für "geringere" Vergehen: 1-6 Jahre Haft und eine Geldstrafe von 3.000-26.000 €.
Für groß angelegten Handel: Freiheitsstrafe zwischen 6 und 20 Jahren und Geldstrafen zwischen 26.000-260.000 €.
3. Landwirtschaftlicher Anbau
Wenn der THC-Gehalt bei Industriehanf während des Anbaus 0,6 % übersteigt, haben die Behörden die Erlaubnis, die Ernte zu beschlagnahmen oder zu vernichten.
Die Strafen für den Anbau von Marihuana ohne Genehmigung, insbesondere wenn es nicht als „Industriehanf“ gilt, sind sehr hoch. Wenn man erwischt wird, drohen eine Freiheitsstrafe von 6 bis 20 Jahren und Geldstrafen zwischen 26.000 und 260.000 €.
4. Werbebeschränkungen für Hanf-Abbildungen und zugehörige Strafen in Italien
Gemäß der Derogation 1 zur Änderung vom 25. Mai 2024 ist 'jede Form der Darstellung oder des grafischen Designs, auch wenn sie in stilisierter Form umgesetzt wird, der gesamten Hanfpflanze oder eines ihrer Teile auf Plakatwänden, Postern, Werbematerialien und auf andere Weise zur Förderung kommerzieller Aktivitäten verboten'.
Die Nichteinhaltung wird mit einer Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis 2 Jahren und einer Geldstrafe von bis zu 20.000 Euro geahndet.
Zollkontrolle für Reisende
Cannabis-Einfuhr ist illegal
In Italien gilt alles, was Cannabis enthält – beispielsweise Hanfblüten – als Droge, wenn es über den Zoll eingeführt wird. Selbst geringste Mengen an Cannabisblüten, Öl oder Edibles (einschließlich CBD) sind im Land nicht zulässig.
Konsequenzen an der Grenze
Mitgeführte Marihuana-Produkte werden umgehend beschlagnahmt. Zudem können Sie direkt in Gewahrsam genommen und strafrechtlich belangt werden, selbst bei geringen Mengen.
Medizinisches Cannabis
Reisende, die medizinisches Marihuana mitführen, müssen dies unbedingt beim Zoll anmelden, offizielle Rezepte und Genehmigungen vorlegen sowie Mengen mitführen, die der Verschreibung entsprechen. Andernfalls drohen Beschlagnahmung und Geldstrafen.
Lokale Einstellung zu Marihuana in Italien
Obwohl Cannabis in Italien für den Freizeitgebrauch illegal ist, scheint sich der Zeitgeist langsam in Richtung einer Reform zu entwickeln, besonders bei jüngeren Menschen.
Eine Umfrage aus dem letzten Jahr zeigte, dass über die Hälfte der Italiener eine Legalisierung befürworten. Viele sehen darin eine Möglichkeit, das organisierte Verbrechen einzudämmen und einen kontrollierten Konsum zu ermöglichen.
Für Reisende bedeutet dies, dass die Gesetze in Bezug auf Marihuana weiterhin streng sind, die allgemeine Haltung aber lockerer wird und sich möglicherweise im Wandel befindet. Man kann auf unterschiedliche Haltungen treffen: entspannte Akzeptanz in einigen Regionen, strikte Nulltoleranz in anderen.
FAQ
1. Wie gelten die italienischen Drogengesetze für Ausländer?
Ausländische Besucher können nach lokalen Gesetzen strafrechtlich verfolgt werden, und schweren Straftätern droht die Abschiebung.
2. Was ist der Unterschied zwischen administrativen und strafrechtlichen Geldbußen für Gras in Italien?
Für den persönlichen Gebrauch können administrative Sanktionen verhängt werden (z. B. der Verlust des Führerscheins); strafrechtliche Anklagen sind Personen vorbehalten, die beim Handel und/oder Anbau der Droge erwischt werden.
3. Kann ich verhaftet werden, wenn ich in Italien in der Öffentlichkeit nur high bin?
Allein der Konsum führt nicht zwangsläufig zur Verhaftung, aber öffentliche Trunkenheit kann zu einem Polizeieinsatz führen.
4. Werde ich an der italienischen Grenze wegen einer Drogenverurteilung zurückgewiesen?
Obwohl es ungewöhnlich ist, kann die Einreise verweigert werden, wenn Ihre Drogenverurteilung sehr schwerwiegend und in globalen Datenbanken registriert ist.
Fazit
Kurz gesagt, Cannabis für den Freizeitgebrauch ist in Italien nicht erlaubt, und Sie riskieren eine Geldstrafe oder die Beschlagnahmung.
Medizinisches Marihuana ist erlaubt, aber Sie benötigen ein Rezept von einem lokalen Arzt. Zudem haben neue Gesetze die Verwendung von CBD- und Hanfprodukten komplizierter gemacht.
Wenn Sie nach Italien reisen, ist es wahrscheinlich nicht der beste Ort, um Cannabis mit sich zu führen oder zu konsumieren. Es gibt so viel zu entdecken und zu erleben, also verzichten Sie lieber auf Cannabis während Ihrer Reise durch das Land.